Die Zionskirche ist ein für die Geschichte der evangelischen Kirche Deutschlands besonderes Denkmal. Als Gemeindekirche eines so herausragenden und radikalen Theologen wie Dietrich Bonhoeffer es war, nimmt sie eine exponierte Position unter den Berliner Kirchen ein.
Diesem Anspruch soll die neue Orgel gerecht werden. Nicht der Glanz des Orgelprospektes steht im Vordergrund, sondern der Klang im Raum mit seiner Ursprünglichkeit und Wahrhaftigkeit.
Analog zu einer geöffneten Geode mit ihrer glitzernden Strahlkraft stehen die beiden Flügel des Orgelgehäuses einander gegenüber und geben den Blick auf ihr inneres frei.
Die Orgel wird rein mechanisch konzipiert. Zugunsten des ursprünglich beabsichtigten Klangbildes sind alle Werke auf der Orgelempore im Turm hinter dem ansteigenden Gestühl konzentriert. Auf dezentral im Raum angeordnete werke wird bewusst verzichtet.
Die Abmessungen der Orgel betragen ca. fünf Meter im Quadrat. Der obere Abschluss korrespondiert mit der Höhenlage der Kapitelle der flankierenden Pfeiler zwischen Turm und Kirche. Die Orgel ist durch ein äußeres Gehäuse geschützt. Die oberhalb des Spieltischs ansteigenden Teile des Gehäuses sind als Schwellwerk ausgebildet, das über Pedale und Crescendowalze am Spieltisch gesteuert werden kann.
Die Orgel ruht auf einem in Richtung Kirchenraum verfahrbaren Chassis. In Verbindung mit der seitlichen Öffenbarkeit des Gehäuses ermöglicht die Verfahrbarkeit eine Veränderung im Klangvolumen bei Konzerten sowie die Beschickung des Kirchturms über das Glockenloch.
Bauherr: Ev. Kirchengemeinde am Weinberg
Projektumfang: 520.000 m²
Planung: Wettbewerb
Projektzeitraum: 2018
Baukosten: 241.000.000,- €
Standort: Berlin - Mitte